Der Aufstieg der „Republikaner“ (REP) rief 1989 breiten gesellschaftlichen Widerstand hervor. Mit einem Programm -sehr ähnlich dem der heutigen AfD – konnten sie im Berliner Abgeordnetenhaus 7,5% der Stimmen erringen, bei der Europawahl 7,0 %. Das war zugleich der Startschuss für breiten zivilgesellschaftlichen Widerstand. Dieser, zusammen mit der Einstufung durch den Verfassungsschutz als „Rechtsextremistische Bestrebung“ führte jene in den Folgejahren in die Bedeutungslosigkeit zurück.
„1989: Von der Abwehr einer faschistsichen Bedrohung“ weiterlesenSchlagwort: dgb
Der DGB und der Ostermarsch – damals und heute …
Die Zeiten ändern sich, manchmal schneller als vermutet: Die Frage zu Krieg und Frieden war noch nie einfach für die Gewerkschaften. Sie sahen sich jedoch stets als Teil der Friedensbewegung. Ist das 2025 immer noch so?
- 1949 (Dezember) rief bereits die Nürnberger Gewerkschaftsjugend zu einer Aktion auf dem Christkindlesmarkt „Weg mit dem Kriegsspielzeug“
- 1950 (August) wehrte sich der Nürnberger MAN-Betriebsrat gegen die Pläne Adenauers zu einer neuen Wehrmacht
- 1952 stellte der DGB -Kreisvorstand Nürnberg mehrfach klar, dass „von der Mitgliedschaft jede Form des Wehrbeitrags abgelehnt wird“
- 1954 (November) fand eine große Demonstration der Nürnberger Gewerkschaften gegen die Wiederbewaffnung statt
- Der erste Ostermarsch 1958 – organsisiert durch die Campaign for Nuclear Disarmament als Marsch von London zum Atomforschungszentrum Aldermaston fand bereits mit Nürnberger Beteiligung statt.
- 1961 fand der erste Ostermarsch von Ingolstadt nach Nürnberg statt – unter Beteiligung insbesondere der Gewerkschaftsjugend. Diese beriet und vertrat damals auch Kriegsdienstverweigerer.
Seitdem war eine Beteiligung des DGB und der Einzelgewerkschaften am Ostermarsch selbstverständlich und Ausdruck des Selbstbildes als Teil der Friedensbewegung
Noch im Jahr 2024 rief der DGB zum Ostermarsch auf mit folgendem Kernsatz:
Angesichts der Zunahme bewaffneter Konflikte ist es höchste Zeit, den Irrglauben zu überwinden, Frieden ließe sich durch Aufrüstung und immer mehr Waffen schaffen. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie das Friedensgebot des Grundgesetzes konsequent umsetzt. Wir fordern sie auf, sich mit aller Entschlossenheit für diplomatische Ansätze zur Konfliktlösung einzusetzen und neue Initiativen für die Wiederbelebung von Abrüstung, Rüstungs- und Rüstungsexportkontrolle auf den Weg zu bringen.
DGB Aufruf zum Ostermarsch 2024
2025 scheint die Welt eine andere. Der DGB ruft nicht mehr auf, sondern verabschiedet eine „Erklärung“ zu den Ostermärschen 2025. Der Kernsatz hierin ist:
Vor diesem Hintergrund sehen auch der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften die Notwendigkeit, in
Deutschland und Europa verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, um gemeinsam verteidigungsfähiger zu werden. (…) Deshalb begrüßen wir es ausdrücklich, dass die nun geschaffenen neuen Möglichkeiten für schuldenfinanzierte Verteidigungsausgaben erweitert wurden und nicht mehr nur für eine bessere militärische Ausstattung der Bundeswehr zur Verfügung stehen.DGB Erklärung zum Ostermarsch 2025
DGB Bayern, DGB Mittelfranken, DGB Unterfranken, DGB Oberpfalz verschweigen sich auf ihren Websites zum Ostermarsch 2025. Einzig der DGB Unterfranken ruft in der Region noch zum Ostermarsch 2025 auf
Diese Veränderung muss als Meilenstein betrachtet werden. Die Reaktionen darauf sind bislang jedoch mehr als verhalten.



Ostermärsche 1963 und 1982 mit den Gewerkschaften
Demos für Soziales und Frieden 1985 und 2024
Aktionswoche des DGB gegen Sozialabbau – für Frieden und Abrüstung vom 14. Bis 19. Oktober
45.000 in Nürnberg – über 600.000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter bundesweit demonstrierten am 19. Oktober 1985 gegen die reaktionäre Bonner Politik, gegen Sozialabbau, für Frieden und Abrüstung und gegen die deutschen und amerikanischen Hochrüstungspläne.
„Demos für Soziales und Frieden 1985 und 2024“ weiterlesenRechtsextremismus 1987 – Rechtsextremismus 2024
Die rechtsextreme NPD hatte bei den Landtagswahlen 1986 in Bayern Konkurrenz durch die „Republikaner“ bekommen und nur noch 0,5% der Stimmen erreicht. Die REPs schafften aus dem Stand 3,0 %. Das galt damals als besorgniserregend.
Die NPD war damals aber keineswegs der Zwerg, der heute ihre Nachfolgepartei „Die Heimat“ ist: Über 1.100 Delegierte trafen sich am 14. November 1987 zum Bundesparteitag der NPD im mittelfränkischen Höchstadt/Aisch.
Fahrt zum Geburtshaus von Hans Böckler am 01.10.2023
- 15 Uhr: Abfahrt (mit Privat-PKW)
- 16 Uhr: Besuch des Museums, Begleitung durch Leo Seidl (angefragt)
- 18 Uhr: Abendessen / Ausklang im Gasthaus Schwarzer Adler
Fahrt zum Geburtshaus von Hans Böckler am 01.10.2023

Foto: Leonhard F. Seidl
Schon gewusst? Hans Böckler, dessen Name untrennbar mit Einheitsgewerkschaft und Montanmitbestimmung, aber auch mit der Bürokratisierung der Arbeiterbewegung verbunden ist, wurde unter ärmlichen Verhältnissen in Trautskirchen / Landkreis NEA geboren. Dort steht heute auch ein kleines, weitgehend unbekanntes Museum von und über ihn. Unser ver.di-Kollege Leonhard F. Seidl berichtete erst neulich darüber: https://publik.verdi.de/ausgabe-202304/rebell-aus-der-provinz/
Wir wollen uns das mal ansehen und laden herzlich ein, mitzufahren. Unser Plan:
- 15 Uhr: Abfahrt (mit Privat-PKW)
- 16 Uhr: Besuch des Museums, Begleitung durch Leo Seidl (angefragt)
- 18 Uhr: Abendessen / Ausklang im Gasthaus Schwarzer Adler
Herzliche Einladung zur Mitfahrt! Anmeldung bitte über info@aag-archiv.de
Antikriegstag vor rund 40 Jahren
Der 01. September als Gedenktag an den Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen ist in den letzten Jahrzehnten etwas aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden. Dabei wurde im Westen Deutschlands der Antikriegstag 1957 maßgeblich von den Gewerkschaften erfunden.
„Antikriegstag vor rund 40 Jahren“ weiterlesenVor 90 Jahren – Stürmung der Gewerkschaftshäuser – auch in Nürnberg: Der 02. Mai 1933
Vor 90 Jahren – am 02. Mai 1933 stürmten Rollkommandos der SA die Gewerkschaftshäuser. Noch am Tag zuvor war am erstmals begangenen „Tag der deutschen Arbeit“ zynisch betont worden: „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter“. Die freien Gewerkschaften wurden abgeschafft , das letzte Bollwerk gegen den Nationalsozialismus vernichtet. Diese wehrten sich kaum.
Die Fassade des Hauses hat den Krieg weitgehend überstanden ist heute noch intakt. An die Ereignisse von damals mahnt seit 30 Jahren eine Gedenktafel der IG Metall.
Vor 10 Jahren fand letztmals dort eine Gedenkveranstaltung statt – mit einem sehr bemerkenswerten Redebeitrag von Horst Klaus:
Am 05.05.2023 gedachten wir nun zusammen mit dem DGB Mittelfranken erneut dieses Tages: NIE WIEDER!
2023 mahnen auch wir erneut, Lehren aus der Katastrophe von 1933 zu ziehen:
20230505_Rede-Ulli_Schneeweiss_Ueberfall-auf-Gewerkschaftshaeuser-1933
Vor 90 Jahren – Stürmung der Gewerkschaftshäuser – auch in Nürnberg: Der 02. Mai 1933

Vor 90 Jahren – am 02. Mai 1933 stürmten Rollkommandos der SA die Gewerkschaftshäuser. Noch am Tag zuvor war am erstmals begangenen „Tag der deutschen Arbeit“ zynisch betont worden: „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter“. Die freien Gewerkschaften wurden abgeschafft , das letzte Bollwerk gegen den Nationalsozialismus vernichtet. Diese wehrten sich kaum.
„Vor 90 Jahren – Stürmung der Gewerkschaftshäuser – auch in Nürnberg: Der 02. Mai 1933“ weiterlesen1933: Stürmung der Gewerkschaftshäuser – Veranstaltung zum 90sten Jahrestag am 05.Mai 2023

EINLADUNG ZUR GEDENKVERANSTALTUNG
anlässlich des 90. Jahrestags der Stürmung der Gewerkschaftshäuser
durch die Nationalsozialisten
05. Mai 2023, 14:30 Uhr
Vor dem ehemaligen Gewerkschaftshaus in der Straße der Menschenrechte:
Kartäusergasse 12, 90402 Nürnberg