1992: 100.000 Menschen in Nürnberg auf der Straße

Archivalie des Monats
Nürnberg, 17.Dezember 1992:

Lichterkette gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit rund um die Nürnberger Altstadt: 100.000 Menschen gehen auf die Straße.

Rassistischer Mordanschlag von Mölln:
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Olympia für die Arbeiterklasse ?

Sport ist Arbeiterkultur – oder war es zumindest lange Zeit: Als Alternative zur bürgerlichen Deutschen Turnerschaft gründete sich bereits 1893 der Arbeiter-Turnerbund:

„Die freiheitlich gesinnten Turner werden eifrig mitarbeiten, ein altes verfaultes System mit Stumpf und Stiel auszurotten, alte Ruinen niederzureißen, damit neues Leben aus ihnen erblühe. Unter diesen neuerrichteten Gebäuden erst werden wir ausrufen können: Wir haben Friede, Freiheit, Recht. Keiner ist des andern Knecht.“

Der Arbeiter Turn- und Sport-Bund (ATSB) veranstaltete – vor 95 Jahren – vom 18. bis 21. Juli 1929 im 1928 neu eingeweihten Nürnberger Stadion, dem heutigen Frankenstadion, sein zweites Bundesfest. Eine gewaltige Veranstaltung:

1.645 Athletinnen und Athleten maßen sich in rund 3.000 Wettkämpfen im Sportpark auf dem Zeppelinfeld am großen Dutzendteich. In manchen Disziplinen kam es zu außerordentlichen Ergebnissen: Erwähnt sei nur der Sieg des Finnen Etholén im 100-m-Lauf mit damals 10,7 Sekunden.

70.000 Festteilnehmer sangen bei der Abschlusskundgebung im Stadion die „Internationale“. Beim Festzug war das Motto „Arbeitersportler sind Soldaten der Revolution“.

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Zweites_Arbeiter-Turn-_und_Sportfest,_N%C3%BCrnberg,_18.-21._Juli_1929#Politische_Manifestation_auf_der_Abschlussveranstaltung

„Der Verkauf von Kriegsspielzeug ist ausgeschlossen“

Diese unauffällige Bemerkung bei der alljährlichen Ausschreibung zum Christkindlesmarkt hat eine Tradition, die heuer genau 70 Jahre alt ist. Am 17.07.1953 verfügte dies die Stadt Nürnberg im Amtsblatt zum ersten Mal:

Der Stadtratsbeschluß kam keienswegs aus bloßem freiodenswillen, Vorangegangen waren Protestaktionen gegen den Verkauf von Kriegsspielzeug auf dem Christkindlesmarkt und der Nürnberger Messe.

Horst Klaus erzählte uns 2021 auch kurz, wie es dazu kam:

Ausbildung und Übernahme vor 40 Jahren …

1982 haben 660.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz gesucht, das Angebot an Ausbildungsplätzen sank um 8% im Vergleich zum Vorjahr, in Bayern sogar um 15,4%. Für Mädchen war es besonders schlimm: Auf 100 Ausbildungsplätze kamen 197 Bewerberinnen. Das Ergebnis: Massenhaft Jugendarbeitslosigkeit.

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Vor 90 Jahren – Stürmung der Gewerkschaftshäuser – auch in Nürnberg: Der 02. Mai 1933

Vor 90 Jahren – am 02. Mai 1933 stürmten Rollkommandos der SA die Gewerkschaftshäuser. Noch am Tag zuvor war am erstmals begangenen „Tag der deutschen Arbeit“ zynisch betont worden: „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter“. Die freien Gewerkschaften wurden abgeschafft , das letzte Bollwerk gegen den Nationalsozialismus vernichtet. Diese wehrten sich kaum.

Die Fassade des Hauses hat den Krieg weitgehend überstanden ist heute noch intakt. An die Ereignisse von damals mahnt seit 30 Jahren eine Gedenktafel der IG Metall.

Gedenktafel der IG Metall von 1993

Vor 10 Jahren fand letztmals dort eine Gedenkveranstaltung statt – mit einem sehr bemerkenswerten Redebeitrag von Horst Klaus:

Rede-Horst-Klaus-2013

Am 05.05.2023 gedachten wir nun zusammen mit dem DGB Mittelfranken erneut dieses Tages: NIE WIEDER!

2023 mahnen auch wir erneut, Lehren aus der Katastrophe von 1933 zu ziehen:

20230505_Rede-Ulli_Schneeweiss_Ueberfall-auf-Gewerkschaftshaeuser-1933

Unsere Gedenkveranstaltung 2023, hochrangig besucht

DGB-Chef Stephan Doll und unser Vorsitzender Ulli Schneeweiß: Nelken für unsere Vorkämpfer!

Vor 90 Jahren – Stürmung der Gewerkschaftshäuser – auch in Nürnberg: Der 02. Mai 1933

Neubau Deutscher Metall-Arbeiter Verband. Erbaut 1907-1908 (Postkarte, undatiert)
Nürnberg, Kartäusergasse
Postkarte des Neubaus des Metallarbeiterverbandes in der Kartäusergasse Nürnberg, ca. 1910

Vor 90 Jahren – am 02. Mai 1933 stürmten Rollkommandos der SA die Gewerkschaftshäuser. Noch am Tag zuvor war am erstmals begangenen „Tag der deutschen Arbeit“ zynisch betont worden: „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter“. Die freien Gewerkschaften wurden abgeschafft , das letzte Bollwerk gegen den Nationalsozialismus vernichtet. Diese wehrten sich kaum.

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1933: Stürmung der Gewerkschaftshäuser – Veranstaltung zum 90sten Jahrestag am 05.Mai 2023

02.Mai 1933 - Stürmung der Gewerkschaftshäsuer: Nie wieder Faschismus!

EINLADUNG ZUR GEDENKVERANSTALTUNG

anlässlich des 90. Jahrestags der Stürmung der Gewerkschaftshäuser
durch die Nationalsozialisten

05. Mai 2023, 14:30 Uhr
Vor dem ehemaligen Gewerkschaftshaus in der Straße der Menschenrechte:
Kartäusergasse 12, 90402 Nürnberg

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Wir sind gegründet. Und wie!

erwältigend. Anders lässt sich die Resonanz zur Gründung des Vereins nicht beschreiben: Rund 70 Personen folgten unserer Einladung in den hoffnungslos überfüllten Saal Burgblick des Nürnberger Gewerkschaftshauses. 52 davon unterstützen uns jetzt mit ihrer Mitgliedschaft und unterzeichneten die Gründungsurkunde.

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