Die rechtsextreme NPD hatte bei den Landtagswahlen 1986 in Bayern Konkurrenz durch die „Republikaner“ bekommen und nur noch 0,5% der Stimmen erreicht. Die REPs schafften aus dem Stand 3,0 %. Das galt damals als besorgniserregend.
Die NPD war damals aber keineswegs der Zwerg, der heute ihre Nachfolgepartei „Die Heimat“ ist: Über 1.100 Delegierte trafen sich am 14. November 1987 zum Bundesparteitag der NPD im mittelfränkischen Höchstadt/Aisch.
Widerstand war jedoch nicht weit. Der DGB Bayern organisierte mit 20 weiteren Gruppen eine Gegendemonstration mit 3.000 Menschen. Abschlusskundgebung war in einem Zelt auf der Aischwiese in Neustadt/Aisch.
Bei den letzten Wahlen in Bayern 2023 trat die NPD/Freiheit gar nicht erst an. Ihre Themen sind vollständig durch die rechtsextreme AfD absorbiert. Diese wurde mit 14,7% der Stimmen nach CSU und Freien Wählern drittstärkste Kraft . Bei Zivilgesellschaft und Gewerkschaften blieb es seitdem dennoch seltsam still.
Die Themen und die Wortwahl im 1987 in Höchstadt verabschiedeten NPD-Programm sind dabei nahezu identisch mit der heutigen AfD-Programmatik: Schon damals wurde beispielsweise darauf insistiert, daß „der innere Friede durch den Massenzustrom von Ausländern gefährdet“ sei. Weiter hieß es eindeutig: „Den Angehörigen anderer Völker [muss] die Möglichkeit gegeben werden, ihre kulturelle und nationale Identität zu wahren: Nicht zuletzt, um ihnen die Rückkehr in ihre Heimatländer zu erleichtern“.