Johannisfeste/Johannisfeiern/Johannifeiern
Johannisfeste am 24. Juni gehen in der christlichen Tradition auf Johannes den Täufer zurück, es gibt außerdem viele unterschiedliche Bräuche und Regeln, die sich auf diesen Tag beziehen. Viele kennen sie auch als Sonnwendfeiern, oft mit einem üppigen Feuer verbunden..
Die Tradition der Buchdrucker ist eine andere:
Johannes Gensfleisch genannt Gutenberg gilt als der Erfinder der beweglichen Lettern und somit des Buchdrucks. Ob Gutenberg am 24. Juni 1400 Geburtstag oder Tauftag hatte, ist umstritten. Jedenfalls finden ab 1540 an diesem Datum Johannisfeiern statt. Organisiert wurden die Feste von den Buchdruckerverbänden in Gemeinschaft mit anderen Menschen, die im Buchgewerbe tätig waren. Um 1840 waren es noch die Gutenbergfeiern, auch Säkularfeiern genannt, die u. a. als politische Manifestation für die Pressefreiheit begangen wurden:
„Jahrelange Diskussionen und Auseinandersetzungen waren der Gutenbergfeier von 1840 vorausgegangen. Die einen wollten die Feier zur Gründung einer großen sozialen Stiftung gesamtdeutscher Art genutzt wissen; die anderen dachten an Gründung eines nationalen Vereins der Buchdrucker. Etliche sahen in der Feier eine glänzende Gelegenheit, für die Freiheit des Geistes, insbesondere die Preßfreiheit, zu demonstrieren.
Die Gutenbergfeier in Frankfurt am Main zeichnete sich durch eine besondere Variante aus. An ihr nahmen neben den Jüngern Gutenbergs auch die Jünger des ‚Bundes der Gerechten‘ teil. Der ‚Bund der Gerechten‘ war eine internationale Geheimgesellschaft, die sich später ‚Bund der Kommunisten‘ nannte“. Aus: Gerhard Beier, Schwarze Kunst und Klassenkampf, Bd. 1; Hrsg. IG Druck und Papier; 1966 in der Büchergilde Gutenberg.